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Ouvertüre

 

ERSTER AKT

 

Szene 1

 

Platz in Ninfea mit Blick auf das Stadttor in der Ferne.Sinfare mit Gefolge von Offizieren und Soldaten und Arbate mit den Stadtvätern. Einer von ihnen trägt die Schlüssel der Stadt auf einem Tablett.

 

Rezitativ

 

ARBATE:

Komm, Herr.

Besser als meine Worte

Zeigen Dir am heutigen Tag

Der Zustrom des Volks, der Heerschar Huldigung

Und die echte Freude, die aus den Gesichtern strahlt,

Wie Ninfea über Deine Rückkehr jubelt.

 

SIFARE:

Diese Zeichen Eurer Treue freuen mich.

Ich habe aber andere, größere erwartet.

Farnace hätte hier nicht Unterkommen finden dürfen.

 

ARBATE:

Kann die Eifersucht um die Herrschaft also

Sinfare zum Feinde

Seines Bruders machen?

 

SIFARE:

Die schöne Griechin,

Der schon des großen Mitridate Neigung galt,

Ist auch die Flamme dieser Brust.

Sie ist der Hauptgrund unseres Bruderzwists,

Obgleich sich schuldlos ist daran.

 

ARBATE:

Mit sehnsuchtsvollen Wünschen

Kam das wunde Herz Dir schon zuvor.

 

SIFARE:

Sagst Du die Wahrheit, bleibt mir viel zu hoffen.

Alles erhoffe ich, wagt es Arbate,

Entweder als Feind der Römer oder Knecht

Sich an die bessere Partei zu halten.

 

ARBATE:

Ob ich es wage? Kannst Du daran zweifeln, Herr?

Mit demselben Feuereifer wie für Deinen großen Vater

Setze ich mich zu Deinen Gunsten ein.

Durch meinen Mut und meine Treue wirst Du sehen,

Wie Farnace weiterzieht,

Um Braut und Heimat anderswo zu suchen.

(geht mit Gefolge)

 

Szene 2

 

Sinfare mit seinem Gefolge und Aspasina

 

Rezitativ

 

SIFARE:

Was kann ich nicht erreichen,

Wenn Arbate sich mit mir verbindet?

 

 

ASPASIA:

Herr, ich komme und erflehe Deine Hilfe.

In Kümmernis und Ungewißheit lebend,

Als Witwe schon, bevor ich Gattin war,

Bitt’ ich Mitridates besseren Sohn.

Bande des Blutes zwischen Dir und Deinem Bruder

Sollen am heutigen Tag nicht stärker sein.

Als es einer Unglückseligen Tränen sind.

Barbarisch, driest, beleidigend dem Vater gegenüber,

Drängt er mein Herz,

Das frei ist und ihn hasst, zur Liebe.

 

 

SIFARE:

Königin, hab’ keine Angst, beruhige Dich.

Solang’ ich atme, ist dein Wille frei.

Gewalt gebrauchen soll Farnace anderswo.

Nennst Du jedoch Verbrecher den, der Dich verehrt,

So sollst Du wissen,

Dass ich nicht weniger schuldlos bin als er.

 

ASPASIA:

Was höre ich, oh Himmel!

 

SIFARE:

Zürne nicht, Anders als des Bruders Liebe

Ist die Liebe Sifares.

Wenn ich Dich vor ihm beschütze,

Wirst du nicht meine Beute sein.

Wenn ich dir den Frieden wiedergebe aber,

Wirst du den Verteidiger gleich einem Feind verachten

Und als Lohn für das Vertrauen werd’ ich, Dir zu Gefallen,

Beschließen müssen, Dich nicht mehr zu sehen.

 

ASPASIA:

Bist du höflich, Prinz,

Dann missbrauche meine Lage nicht.

 

SIFARE:

Wenn ich dich beschütze, ohne Dank zu erhoffen,

Missbrauche ich sie nicht, schöne Aspasia,

Und wenn ich Dir verspreche zu gehorchen

Und mich für immer Deinen Augen zu entziehen.

 

ASPASIA:

Vielleicht versprichst Du,

Was zu halten Du nicht fähig bist.

 

SIFARE:

Du fürchtest also noch, trotz meiner Schwüre,

Dass ich ein Tyrann für Dich sein könnte?

 

ASPASIA:

Gegen Farnace bitte ich um Hilfe, Herr.

Rette mich zuvor aus den verruchten Händen,

Das ist mein Wunsch.Du brauchst Gewalt

So schändlich gegen mich nicht anzuwenden,

Weil ich Dir die Freude, mich zu sehen, gewähre

Und du vielleicht mein Herz dann besser kennen wirst,

Das Du jetzt der Strenge ziehst.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nr. 1, Arie

 

ASPASIA:

Entreiße die bedrückte Seele

Dem Schicksal, das ihr droht.

Gib mir erst den Frieden wieder

Und zürne dann mit mir.

Wie soll ich Deinen Worten Antwort geben,

Wenn mich noch Gefahr umgibt?

Ach, Du kennst mein Herz

Und weißt wohl, wie ich bin.

(Siezieht  sich zurück)

 

 

 

 

 

 

 

Begleitetes Rezitativ

 

SIFARE:

Welchen Aufruhr weckten diese Worte in der Seele.

Mit neuer Kraft fühl’ ich dich sprießen,

Fast verlorene Hoffnung.

Neuen Ansporn gibst du meinem Mut.

Kein unnötiges Verweilen mehr!

Den Lohn, den mir die Liebste zu versprechen scheint,

Will ich verdienen, wenn ich ihn auch nicht erlange.

 

 

 

Nr. 2 Arie

 

SIFARE:

Tyrannei der Schönheit

Duldet mein Herr in Frieden.

Eines Frechen Stolz ertragen, Nein, das kann es nicht.

Wer Liebe mir verweigern kann.

Betrübt mich wohl, doch ohne mich zu kränken.

Wer sich zum Rivalen macht, Der entfacht den Zorn.

(geht mit seinem Gefolge)

 

 

 

 

 

Aspasia erscheint, gefolgt von Farnace

 

 

 

Rezitativ:

 

FARNACE:

Wie lange, o Königin, Wirst du meinem heftigen Begehren wiederstreben? Ach, flieh, ja flieh und komm mit mir.

Pontus’ Thron erwartet Dich mit Ungedult.

Und alle wünschen , Dich Königin und meine Braut zu sehen.

Reiche mir die Hand vor dem Altare.Wenn man voll froher Zuversicht, das Diadem auf deine Schläfe drückt.

Wird durch den Sohndes Vaters Wort erfüllt.

 

 

 

ASPASIA:

Zur Rache für den Vater, Der getötet wurde von den Römern,

Hab’ ich weder Zepter noch Soldaten. Als meiner Güter einziger Rest Bleibt mein stolzes Herz.

Ach, dieses soll die Treue wahren, Die es dem Vater schuldet.

Nie soll dich Tochter dreist und frevlerisch Ihre Hand dem Freunde Roms, dem feigen Farnace, reichen sehen.

 

 

 

FARNACE:

Welch nichtiger Vorwand ist’s, den Du erfindest.

Wer sagte Dir, dass ich ein Freund der Römer bin?

Als Gattin will ich Dich (ergreift mit Gewalt ihre Hand)

Und gegen meinen Willen sträubst Du Dich vergeblich.

 

 

ASPASIA:

Sinfare, wo bist Du?(blickt erregt um sich)

 

 

(Sifare mit Soldaten und die Vorigen)

 

Rezitativ

 

SIFARE:

Halt ein, o Bruder, und lerne Sifare zu achten in Apasia!

 

 

FARNACE:

(mit  Groll zu Aspasia) Dein Herz verstehe ich jetzt besser, Undankbare. Der Grund für Deine Weigerung ist dieser hier vielleicht, der mehr Glück hat in der Liebe als Farnace

Und dier weniger missfällt.

 

SIFARE:

(zu Farnace) Als ihr Beschützer bin ich hier,

Und wer sich anmaßt, dieses Herz zu unterdrücken, erweist sich als meines ganzen Zornes wert.

 

 

 

FARNACE:

Sinfare soll nach Kolchis gehen, Wo er stolz mit den Vasallen reden kann.

 

SIFARE:

In Kolchis und in diesem Reich kann ich so sprechen.

 

 

FARNACE:

Du könntest hier, durch meine Hand, auch Blut und Leben lassen.

 

SIFARE:

(will Hand an sein Schwert anlegen, ebenso Fernace)

So antworte auf soviel Dreistigkeit.

 

ASPASIA:

(halt die beiden Brüder zurück) Ach nein, haltet ein!

 

 

(Arbate erscheint)

 

Rezitativ

 

ARBATE:

Prinzen zähmt nun Euren Zorn. Bewaffnete Schiffe bedecken schon das ganze Meer, und Mitridate kommt zum Hafen von Ninfea unvermutet, um sichere Kund von sich selbst zu bringen.

 

 

SIFARE:

Der Vater!

 

FARNACE:

Mitridate!

 

ARBATE:

Ein rasches Boot erreichte mich als Bote. Beigelegt sie jeder Zwist, beendet jeder Streit, und kommt mit mir, dem Vater Ehre zu erweisen.

 

Nr 3, Arie

 

ARBATE:

Zähmt im Herzen euren Hass.

Der Friede kehre wieder bei Euch ein,

 Oder fürchtet einen Vater

Der nicht verzeihen kann.

Wenn die Bruderliebe

Heute in Euch beiden schweigt und endet,

Wer soll euch dann

Vor seiner Strenge schützen?

(Er geht)

 

 

 

 

 

Rezitativ

 

FARNACE:

Prinz, was werden wir nun tun?

 

SIFARE:

Keinen Vorwurf fühle ich

In meinem Herzen.

 

ASPASIA:

(Oh verhängnisvolle Wiederkehr!)

Sifare, leb wohl!

 

No 4, Arie

 

ASPASIA:

Schmerzlich pocht im Busen mir das Herz,

Mein Leid zwingt mich zum Weinen.

Ich weiß nicht standzuhalten, kann nicht bleiben.

Feucht von Tränen sind die Wimpern

Nur um Deinetwillen, glaube mir.

Deine Gefahr nur ist allein

Der grausame Grund für meine Pein.

 

(Sie geht)

 

 

 

Rezitativ

 

FARNACE:

Ein solcher Abschied, Bruder, sagt genug. Doch anders verlangt die Zeit von uns. Der Vater kehrt zurück, je unglücklicher, desto stolyer ist er. Bedenke deine Truppen sind bereit in Deinen Diensten. Auch mir mangelt es an starken Armen nicht. Sein Verzeihen soll uns sicher sein. Der Eingang in die Stadt bleibt ihm verschlossen. Gerechte Gesetze soll er geben, oder Enttäuschung sei sein Lohn.

 

 

SIFARE:

Ich kenne mich; der Vater ist mir nur zu gut bekannt.. Kehrt Mitridate aber heim, kann ich nicht anders als gehorchen.

 

 

FARNACE:

Hüten wir doch sogsam wenigstens unser gemeinsames Geheimnis. Der Bruder soll vom Bruder nicht verraten werden.

 

SIFARE:

Auch auf meine eigene Gefahr, bin ich darauf bedacht, mich als getreuer Bruder zu erweisen und als getreuer Sohn.

 

Nr 5, Arie

 

SIFARE:

Ich gehe: In der Bewährungsprobe

Werde ich Bruder sein und Sohn.

Deine Gefahr wird gleicherweise

Auch mein Schicksal sein.

Handle du nach deiner Art,

Nie wirst Du

meine Treue wanken sehen.

(geht mit seinen Soldaten)

 

 

 

 

 

 

Rezitativ

 

FARNACE:

In einem Augenblick seid ihr zerstört, all meine Pläne.

 

MARZIO:

Noch soll Farnace sich nicht feiger Furcht ergeben.

 

FARNACE:

Welche Hoffnung bleibt mir noch,

Wenn als Feind das Schicksal

Über meinem Haupte seinen ganzen Zorn entläd.

 

MARZIO:

Das große Schicksal Roms

Steht über jedem andern Los.

Noch eh die neue Morgenröte sich erhebt am Himmel,

Erhältst Du davon sichere Beweise.

 

FARNACE:

Deiner Treue empfehle ich mich, Freund.

Du selbst siehst die Gefahr, in der ich bin.

Bald erheben sich zu meinem Schutz die stolzen Adler,

Schrecken und Sieg verheißend.

Wenn mein ruchloses Geschick

Dann noch stärker ist als Rom,

Dann will ich sterben, doch gerächt.

 

Nr 6, Arie

 

FARNACE:

Er soll nur kommen, drohen, schnauben,

Der nicht zu besänftigende Vater .

Beugen wird sich dieses Herz

Seinem Zorn und Rasen nicht.

Achten und fürchten soll er Rom in mir,

Weniger wild und weniger streng sei er

Odner noch grausamer und stolzer

Macht mich sein Zorn.

(geht mit Marzio)

 

(Seehafen. Zwei Flotten liegen an den gegenüberliegenden Seiten vor Anker. Mitridate und Ismene entsteigen dem größten der Schiffe. Arbate emfängt sie am Strand.)

 

 Nr 8, Cavata

 

MITRIDATE;

Lorbeergeschmückten Hauptes

Kehre ich nicht wieder

Zu Euch, Ihr treuen Ufer,

Doch ist mein Antlitz niocht vor Scham gerötet.

Auch besiegt und unterworfen,

Bewahre doch in der Brust

Stets dasselbe weite Herz

Und bringe es Euch dar.

 

 

Rezitativ

 

MITRIDATE:

Arbate, du erblickst mich wieder. Den glücklichen Mitridate, dem es lange Zeit gegeben war, mitbestimmend für das Schicksal Roms zu sein, den siehst du nicht wieder. Vierer Jahrzehnte mühe hat eine einzige Nacht vernichtet, gluecklich für Pompeijus, verhängnisvoll für mich.

 

ISMENE:

Was zählt das Erinnern an ein Unheil, Herr, das deinen Rum um nichts verblssen lässt. Lass die düsteren Gedanken ruhn an diesem Freundesstrande und für eine Weile wenigstens seine sie uns fern. Wo sind Deine Söhne, Mitridate?

 

ARBATE:

In Ehrfurcht und Liebe eilen sie vom nahen Schloss herbei zu des Vaters Füßen.

 

 

 

 

 

 

 

(Sifare, Farnace, aus der Stadt kommend)

 

Rezitativ

 

SIFARE:

Der Kuss, den Deine Söhne auf die Hand Dir drücken, die gefürchtet ist, soll dir die Gefühle ihrer Herzen zeigen.

 

 

MITRIDATE:

Prinzen, welcher Rat und welcher Zweck hieß Kolchis und Pontus Euch verlassen, die ich Eurer Treue anvertraute?

 

 

FARNACE:

Die unglückselige Kunde Deines Todes führte uns hierher, o Herr, ohne dass wir voneinander wussten. Wohl machten wir uns durch das Übertreten Deiner Weisung schuldig. Haben aber so die große Freude und das Glück, den heil wieder zu erblicken. Den wir bisher so sehr betrauert und beweint.

 

ISMENE:

Warum verbirgt Farnace vor seinen Freuden die, die er durch das Wiedersehen mit der Tochter des Parthermonarchen fühlt?

 

 

 

 

FARNACE:

(Oh, bitterer Vorwurf!)

 

MITRIDATE:

Meine Söhne, weniger als Richter, denn als Vater findet Ihr mich wieder hier. Du, Farnace, sollst indessen den ersten unbedachten Fehler richtigstellen. Ismene, die du liebtest, wie ich weiß, werde Deine Braut. Eine neue Stütze sieh in ihr für Mitridates so umkämpften Thron. Bereite Deine Seele zu dem erhabenen Bunde, der auch meiner Wahl entspricht, und lerne, dich eines solchen Schicksals wuerdig zu erweisen.

 

 

 

FARNACE:

Herr…

 

MITRIDATE:

Unter das Königliche Dach, wohin ich Dir bald folgen werde, sollen Farnace und Sifare Deine Schritte lenken.

Arbate nur soll bei mir bleiben.

 

ISMENE:

Ich eile Dir vorraus, o Herr, Doch lässt mich die geheime Furcht, die ich im Busen trage, ahenen, wie wenig glücklich hier mein Herz sein wird.

 

 

 

 

Nr 9 Arie

 

ISMENE:

Nur Freude und Entzücken

Sollte ich im Herzen fühlen

Beim Anblick dessen,

Der für mich in Liebe brennt.

Doch ich fühle eine Qual,

Die ich nicht verstehen.

Die finstere Braue

Und der Lippe Schweigen

Bringen meinen Frieden in Gefahr.

Schon sagen sie mir Leid vorraus.

 

 

(geht mit Sifare und Farnace)

 

 

 

Rezitativ

 

 

 

 

 

 

 

 

  

MITRIDATE:

Höre. Richtig ist es, zwischen Farnace und Sifare auch im Zorn den Unterschied zu sehen. Was ist hier jedoch geschehen? Beide haben sie vielleicht Liebe von der Königin verlangt? Welchem von beiden schein Aspasia ihr Ohr zu leihen? Ich selbst – wie sol lich mich verhalten? Ach sprich! Was Du je sahst und was Du weißt, Tu es nun Mitridate kund.

 

 

 

ARBATE:

Herr, Farnace hatte kaum die Stadt betreten,

Als zur Koenigin er elite, um von Pontus’ Thron samt seiner Hand als Gatte anzubieten.

 

 

MITRIDATE:

Ruchloser! Ohne ihr zumindest Zeit zu lassen, die Tränen zu vergießen, die sie meiner Asche schuldet. Und Sifare?

 

 

 

ARBATE:

Zeichen von Liebe sah ich bisher bei ihm nicht. Es scheint, dass er als Mitridates würdiger Sohn die Gedanken nur bei Krieg und Rache hat.

 

MITRIDATE:

Geh hin zu ihm Arbate, um ihn meiner väterlichen Liebe zu versichern. Achte indessen sorgsam auf Farnace.

 

ARBATE:

Ich eile, des Königs Weisung auszuführen. (Was führt er wohl im Sinn?) (geht)

 

 

 

 

 

 

 

 

Begleitetes Rezitativ

 

MITRIDATE:

Atme endlich auf, o Mitridates Brust! Die grausamste der Ängste ist verschwunden. Den so teuren Sohn findest du in Treue wieder und du siehst dich nicht gezwungen, Ihn als Nebenbuhler zu bestrafen. Farnace soll mich nur beleidigen! Er ist fuer meinen eifersüchtigen Zorn nu rein verhasster Sohn, mein Feind und alter Bewunderer der Römer. Ach, wenn er je Aspasia liebte, wenn er mir eine Neigung raubt, die mir gebührt, soll der Verräter keine Gnade mehr erhoffen. Dass ich Vater bin, vergess’ ich schon bei ihm.

 

 

 

 

 

Nr. 10, Arie

 

MITRIDATE:

Dass der Rebell, der Undankbare,

verblutend mir zu Füßen fällt.

Will ich und mit dem verruchten Blute

Mehr al sein Vergehen rächen.

(geht)

 

ATTO SECONDO

 

(Gemächer. Ismene und Farnace)

 

Rezitativ

 

ISMENE:

Sind dies die Liebe und die Treue, die Du mir geschworen hast, Farnace? Von fernen Reichen und Provincen commend, vertraute ich dem Meer mich an. Nur um mit dir mich zu verbinden. Du scheinst mich aber kaum zu kennen, Undankbarer. Als verlassene Geliebte finde ich mich wieder, dich als Bewunderer eines anderen Angesichts.

 

 

FARNACE:

Was sol lich sagen, o Prinzessin? Wahr ist, dass eine Zeit ich dich verehrte. Fern von Dir, hat sich die Glut verringert. Nach und nach erlosch sie ganz und machte einer anderen Liebe Platz.

 

ISMENE:

Auch ich habe bisher fern von dir Gelebt… Für meinesgleichen ist es nicht genug, den zu verachten, von dem man missachtet wird. Genugtuung oder Rache fordert die Beleidigung, die ich erlitt. Von Mitridate werde ich sie zu verlangen wissen.

 

FARNACE:

Es wird dich wenig Mühe kosten, ihn aufzubringen gegen den verhassten Sohn. Doch hoffe nicht, dass seine Strenge der erloschenen Liebe neues Leben geben könnte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nr 11 Arie

 

FARNACE:

Geh, geh, verrate meinen Fehler.

Eilig stürze mich in Pein.

Teuer wird die Rache aber

Dich vielleicht zu stehen kommen.

Siehst du die leichte Kränkung

Dann an mir bestraft,

Zu grosser Grausamkeit

Klagst Du Dich dann selber an.

(geht)

 

(Ismene und Mitridate)

 

Rezitativ

 

ISMENE:

Elender, höre… Ach, Mitridate!

 

MITRIDATE:

Zu genüge lese ich in deinem Antlitz, o Prinzessin, was du mir sagen willst, was Du begehrst. Die Rache an Farnace sollst du haben. Dich und den Vater beleidigt er gleichermaßen. Ein Beweis noch seiner Missetaten ist genug, und dann ist sein Geschick beschlossen. Dass er mein Sohn ist, wird ihn vor dem Tod nicht retten.

 

 

ISMENE:

Von Tod sprichst Du, ach Herr?

 

MITRIDATE:

Geh, fange an, ihn zu vergessen. In Sifare wirst Du vielleicht den würdigeren Gatten haben.

 

ISMENE:

Doch her ist es nicht, den ich so liebte.

(zieht sich zurück)

 

Rezitativ

 

ASPASIA:

Auf deinen Wink bin ich nun hier.

 

MITRIDATE:

Liebste Aspasia. Das größte Unglück scheint mir süß, wenn meine Wiederkehr für Dich kein Unglueck ist. Genug erklärte ich mich Dir. Das hehre Pfand, das Du von meiner Treue traegst, erinnert zu Genüge an das, was Du mir schuldest. Versichere mich im Tempel auch der Deinen.

 

 

 

 

 

ASPASIA:

Alles kannst Du, Herr. Der mir das Leben gab, machte mich zur Sklavin Deiner Wünsche.

 

 

MITRIDATE:

Ich verstehen, Grausame: Ein Unglücklicher wird verschmäht von Dir. Besser als du glaubst, verstehen ich und sehe leider nur, dass es die Wahrheit war, die man mir sagte. Ein Sohn verführt dich hier, und Du erhörst ihn. Undankbare. Von diesen Tränen wird er aber wenig haben. Wachen! Bringt Sifare zu mir!

 

 

 

 

(Zwei Wachen ziehen sich zurück, nach dem sie den Befehl erhalten haben)

 

ASPASIA:

Was hast du vor? Ach, Herr! Sifare…

 

 

MITRIDATE:

Ich weiß, er ist mir treu. Weniger würde ich vielleicht erröten, wenn so ein Sohn der Gegenstand unseliger Neigung wäre. Aber, dass Farnace es versucht, mir die Braut zu rauben, und dass du einen Niederträchtigen und Frechen liebst, der jeder Tugend bar, ohne zu erröten. (Zu Sifare, der dazukommt) Komm, mein Sohn, betrogen ist der Vater.

 

 

 

 

 

 

Rezitativ

 

ASPASIA:

(Ich atme auf, o Götter!)

 

SIFARE:

Herr, was ist geschehen?

 

MITRIDATE:

Dein Bruder ist Aspasias Geliebter, sie liebt ihn. Du, dessen Treue niemals wankt, auch durch das üble Beispiel eines Bruders nicht, befreie Mitridate von des Übeltäters Hinterlist. Die Undankbare erinnere an ihre Pflicht. Dass sie, meinen Zorn zu reizen, fürchten soll, sag ihr, dass verschmähte Liebe sich in Wut verwandeln kann in einem Augenblick und dass es für die Reue dann zu spät sein könnte.

(geht)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rezitativ

 

SIFARE:

Was sol lich sagen? Was habe ich gehört? Götter! Ist es wahrt, dass Farnace Grund zu solchem Zorne ist, nur weil er Dir teuer ist?

 

ASPASIA:

Farnace mir teuer? Den Verdacht verzeih’ ich Mitridate, der nicht in das Geheimnis meines Herzens dringt, nicht aber Sifare

 

 

 

SIFARE:

Wer ist dann der glückliche Rivale?

 

ASPASIA:

Weisst Du es noch nicht? Bist Du noch im Zweifel? Wen bat ich kurz zuvor, mir Schutz und Schirm zu sein gegen eine ungerechte Macht, wen war bisher erlaubt, von Liebe zu mir zu sprechen, ohne meinen Zorn zu wecken.?

 

 

SIFARE:

Versteh’ ich richtig? Ich also bin der Glückliche und Schuldige?

 

ASPASIA:

Leider hast du mich dazu verfuehrt, o Prinz. Gegen meinen Willen fühle ich. Dass dieses Herz Dich stets verehrt. Von einem tyrannischen Gebot gezwungen, verbarg ich es vor Dir… Doch endlich… o Götter! Was bringt Arbate?

 

 

 

 

 

Rezitativ

 

ARBATE:

Dein Vater, Sifare, rühmt deine Treue. Ins Lager ruft er beide Söhne und Aspasia, dem Schlag noch Aufschub gebend, der Farnace gelten soll. Auch Ismene wird zur Stelle sein. Wie ich glaube, will man sie zur Unterredung nich nur als unbeteiligte Betrachterin. Die Weisung überbringe ich. Das Weitere sie durch Euch erfüllt.

(geht)

(

 

 

 

 

Recitativo

 

ASPASIA:

O Tag der Schmerzen!

 

SIFARE:

O unseliger Augenblick, der zum Glücklichsten der Lebenden und auch zum Elendsten mich macht.

 

 

 

 

 

ASPASIA:

Versuchen wir, uns nicht der Schwäche hinzugeben. Ich weiß, was meine Pflicht gebietet, warte aber auch auf die Beweise Deiner Treue.

 

SIFARE:

Was kannst du wollen?

 

ASPASIA:

Flieh vor meinen Augen und sieh mich niemals wieder!

 

 

SIFARE:

Grausamer Befehl.

 

ASPASIA:

Nötig jedoch, Allzusehr ist meine Schwäche mir bekannt. Vielleicht ist meine Tugend ihr nicht überlegen. Es könnte manchesmal vielleicht, wenn ich Dich sehe, Ein unwürdiger Seufzer dieser Brust entfliehen, und die Seele würde Heimlich dann ihrem einzigen Gut entgegenfliegen, von dem sie der Himmel trennen will.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Begleitetes Rezitativ

 

SIFARE:

Nicht weiter, Königin, o Gott, nicht weiter! Willst Du, dass Sifare in solchem Maß gehorsam ist, zeige nicht dein zartes Fühlen. Verdammenswürdiger Grund des Unglücks anderer und des Deinen wurde ich, als ich mein Herz enthüllte und so die Wirren einer unerlaubten Liebe bis an den Thron des teuren Vaters brachte. Ach, warum, Ihr höchsten Götter, habt Ihr nicht mit raschem Blitz die Worte meiner Lippen ausgetilgt? Ich stürbe ohne Schuld.

 

 

 

 

ASPASIA:

Wohin treibt Dein Ungestüm Dich unbesonnen, Sifare? Was willst Du noch von mir? Kehre zur Vernunft zurück, o Gott, wenn Du mich nicht töten willst.

 

SIFARE:

Ach neinm verzeih, ich irrte. Ich lasse Dir die Unschuld Deiner Brust. Willst Du es so, entziehe ich mich Dir, weil die Treue, meine Pflicht und der Fiede Deines Herzens es verlangen. Aspasia, leb wohl…

 

Nr 13, Arie

 

SIFARE:

Fernhin soll mein Fuß mich tragen,

Meine Liebe, von Dir, so willst Du es.

Denke an die Qualen nicht,

O Liebst, die Du fühlst.

 Ich gehe, meine Schöne, lebe wohl.

Wenn ich noch weiter bei Dir bleibe, Vergess’ ich jede Pflicht,

Vergesse ich mich selbst.

(zieht sich zurück)

 

 

Begleitetes Rezitativ

 

ASPASIA:

Er ist fort. Dank sei den Göttern. Was wird aus dir, mein unglückseliges Herz?

Ach, wars du schon, das harte Urteil auszusprechen, fähig, so fahre fort und tu, was Tugend dir gebietet. Den vergiss, der dein Verhängnis ist. Denke an die Ehre und sichere dir den Sieg. Täusche ich mich nicht? Ich kann und werde es versuchen, weil die Pflicht es richtig so gebietet, wie unmenschlich sie auch immer sei, aber vergeblich hoffe ich, sie zu erfüllen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Nr 14 Arie

 

ASPASIA:

In bitterer Qual,

Die meine Brust bedrückt,

Fühle ich den Fieden

Meines Herzens schwinden.

Dem heftigen Gegensatz

Halte ich nicht stand:

Pflicht und Liebe

Zerreissen dieses Herz

 

(Mitridates Feldlager. Mitridate, Ismene und Arbate)

 

 

 

 

Rezitativ

 

MITRIDATE:

Hier wo man zu Asiens Rache rüstet, sei es Dir angenehm, Prinzessin, mit mir Platz zu nehmen.

 

 

 

ISMENE:

Ich bin bereit, deinen Winken zu gehorchen. Doch Farnace?

 

 

MITRIDATE:

Noch unbestimmt ist sein Geschick, dank Deiner Bitten. Der Himmel gebe wenigstens, dass ich, außer dem Rivalen, in ihm nicht auch noch den Verräter finde.

 

 

ISMENE:

Was sagst du?

 

MITRIDATE:

Ich werde es bald merken. Arbate, die Söhne sollen kommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ARBATE:

Schon sind sie da, o Herr.

 

(Farnace, Sifare )

 

Rezitativ

 

MITRIDATE:

Setzt Euch, Prinzen, hört mich an. Wieder fasse ich den kampferprobten Stahl, o Söhne, und eile fort von dieser öden Stätte, Waffenumgürtet, ruhmbedeckt, die Ehre dieses Throns zu rächen, an Pompejus nicht, jedoch am Kapitol.

 

 

 

 

 

 

 

 

SIFARE:

Am Kapitol?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

FARNACE:

Welch feindlich gesinnte Gottheit rät Dir das wahnwitzige Unterfangen? Welche Teile Deines Reiches blieben unversehrt? Sie zu bewahren, sollte eiher Dein Bestreben sein. Wer wir die Treue halten, wenn Du Dich entfernst? Wer versichert mich der wankelmütigen Parther und wie…

 

 

SIFARE:

Dass sich die ganze kraft der Rache dahin richte, woher uns der Angriff droht, ist richtig. Nur sollst Du einem alterweißen Haupt nicht die Sorge dafür anvertrauen. Da Du durch die Feigheit des Farnace gezwungen bist in Asien zu bleiben, überlass die Ehre des Triumphs am Tiber meiner Tapferkeit.

 

 

 

FARNACE:

Leere Hoffnung. Wir machen uns zu Feinden Roms vergeblich. Bediene Dich der Vorsicht, Vater, solange es noch Zeit ist, und nimm den angebotenen Frieden an.

 

 

MITRIDATE:

(Ismene, brauchst du noch mehr? Beinah’ hat  sich der Frevler selbst enthüllt.) Und wer ist sein froher Überbringer?

 

 

 

 

Rezitativ

 

MARZIO:

Ich bin es, Herr.

 

MITRIDATE:

Himmel! Ein Römer ist im Lager? Arbate, Farnace entwaffne man, und im Verliess des stärksten Turms soll ihn die Qual erwarten, die für seine Vergehen er verdient.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rezitativ

 

MITRIDATE:

Ruhmreiche Ismene. Oh, wie sehr erröte ich für Dich.

 

ISMENE:

Über lasse das Erröten dem, der durch das Planen eines Schurkenstreiches sich eines solchen Vaters unwert zeigte.

(geht)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rezitativ

 

FARNACE:

Ach, wenn ich schon verraten bin, will ich alles offenbaren. Dich wegen dieses Angesichts zu kränken, war mein größter Fehler, Vater. Damit war ich aber nicht allein, Du sollst es wissen. Auch Sifare war dein Rivale, doch viel verhängnisvoller noch, dort, wo ich nur Weigerung, Verachtung und Strenge fand, empfing er Liebe, war willkommener als ich.

 

 

 

 

Nr 16, Arie

 

FARNACE:

(zu Mitridate)

Schuldig bin ich

Und gestehe mein Vergehen.

Verlange kein Erbaren

Und bin Dienes Zornes wert.

Doch, als Dein Rivale

Trifft den noch größere Schuld

(auf Sifare zeigend)

Der der unheilvollen Schönen

Liebe für sich errang.

Im gleichen bitteren Schmerz

Wirst Du stöhnen, wie auch ich.

Über meinen Schaden

Wird Sifare nicht lichen können.

(geht, abgeführt von Arbate)

 

 

 

Rezitativ

 

SIFARE:

Du glaubst es, Herr?

 

MITRIDATE:

Was ich glauben msus, werde ich bald wissen. Zur Seite, verbirg dich vor Aspasia, die dort kommt und schweige. Habt Ihr Euch gegen mein Gebot vergangen, seit beide Ihr des Todes! Hast du es gehört?

 

 

 

SIFARE:

Ich hörte. (Ach Schicksal, verrate mich nicht!)

 

 

 

 

MITRIDATE:

(Da ist die Undankbare.) Endlich gehe ich in mich, o Königin, und mit Erröten habe ich vor Augen, wie unangemessen es doch ist. Dich als Gattin zu begehren. Er sollte Dir nicht Unrecht tun Aspasia, und wenn er, Krieg und Tod zu suchen, von hier geht, besser beraten, einen deiner Söhne Dir als Gatten bieten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

SIFARE:

(Was höre ich?)

 

ASPASIA:

(O Himmel!)

 

MITRIDATE:

Farnace ist ist es nicht. Überlass ich Sifare allein.

 

 

 

 

SIFARE:

( O Betrug!)

 

 

ASPASIA:

Ach lasse es, mir Kummer zu bereiten. Mitridate wurde ich bestimmt und weiß, dass wir vor dem Altar erwartet warden in diesem Augenblick. – Komm.

 

 

MITRIDATE:

Die ganze Neigung Deines undankbaren Herzens willst du Farnace wahren, mir zum Hohn, das sehe ich. Schon geht Hass und die Verachtung für den Vater über auf den Unglückseligen Sohn.

 

 

 

 

 

 

 

ASPASIA:

Ihn verachten, Herr? Du kennst mich shclecht, und wil ich nicht glaube letztlich, dass Du mich täuschen willst…

 

 

SIFARE:

(O Unbedachte!)

 

ASPASIA:

Vernimm, dass für Farnace niemals mein Herz entbrannte und dass, eher als die Ehre des königlichen Blickes mir zuteil geworden ist, dein treuer Sohn, der weil er dem Vater gleicht, mir lieb ist…

 

MITRIDATE:

Du liebtest ihn?

Und er liebte Dich?

 

ASPASIA:

Ach, gegenseitige Neigung war’s o Herr. Doch wie? Dein Antlitz wechselt Farbe!

 

MITRIDATE:

Sifare

 

ASPASIA:

(O Gott! Sifare ist hier?)

 

SIFARE:

(kommt hervor) Alles ist verloren.

 

 

 

ASPASIA:

(zu Mitridate)

O Grausamer

Also wurde ich betrogen!

 

MITRIDATE:

Ich allein bin der Betrogene bisher. Unwürdige! Im Schloss erwartete ich Euch bald. Dort werde ich, bevor ich von hier gehe. Furchtbare Rache an euch üben. Vernichtung für die Braut und für die Söhne.

 

Nr 17 Arie

 

MITRIDATE:

Das Mitleid schwindet schon in meiner Brust,

Schon bricht mein Zorn, Ihr Falschen,

Entfellet über Euch herein.

Als gekränkter Vater und Geliebter

will ich Rache

Und will, dass der gerechten Strenge Last

euch zermalmen will.

(geht)

 

 

SCENA 15

 

 

 

Rezitativ

 

ASPASIA:

Nimm den Stahl, um Himmels willen, Sifare. Strafe in mir mit eigener Hand die schuldge Quelle Deiner Leiden.

 

 

SIFARE:

Was sagst du mein Herz?

 

 

 

 

 

ASPASIA:

Hier meine Brust, durchbohre sie und komme Mitridates Zorn zuvor, o Gott.

 

 

 

 

SIFARE:

Mit meinem Blute will ich alles sühnen, wenn Aspasia es will. Ach lass dir raten, Meine Königin: Mach dich bereit, gefällig ihm zu sein, oder verstelle dich zumindest. Denke schließlich, dass er mein Vater ist. Den Thron besteige, ewige Treue schwörend, und Sifares barbarisches Geschick koste nichts weiter Dich als Tränen.

 

 

 

 

Begleitetes Rezitativ

 

ASPASIA:

Ich, Gattin dieses Ungeheuers, dessen erbarmungslose Liebe uns für immer trennt?

 

SIFARE:

Kurz zuvor sprachst Du nicht so.

 

 

ASPASIA:

Seine ganze Barberei war mir noch nicht bekannt. Wie könnt’ ich einem solchen Gatten zum Altare folgen? Wie meine Rechte eine Hand einer Hand verbinden, ach, die noch vom Blute dies erschlagenen Geliebten raucht? Nein, Sifare, verzeih, ich kann nicht mehr. Umsonst verlangst Du es.

 

 

SIFARE:

Und Du willst…

 

ASPASIA:

Zur Unterwelt vorangehn, ja. Mir fehlen Mut und Kühnheit zzum Überschreiten dieser Schwelle nicht, wohl aber, die letzten Züge meines Liebsten anzusehen.

 

SIFARE:

Nein, mein liebes Herz,

Gemeinsam sterben wir.

 

Nr 18 Duett

 

SIFARE:

Wenn ich nicht mehr leben darf

Und Du auch sterben must,

So lass, o mein geliebtes Bild,

Doch mit Dir mich sterben.

 

ASPASIA:

O Gott. Mit diesen Worten

Wächst mein Kummer.

Zuviel willst Du, mein Liebster,

Verlangst zuviel von mir.

 

SIFARE:

Also…

 

ASPASIA:

Ach, schweige!

 

      SIFARE:

O Gott!

APASIA, SIFARE:

Grausame, unheilvolle Sterne.

Ach wenn das Übermaß des Schmerzes

Mich doch nur töten könnte.

 

ATTO TERZO

 

 

 

 

 

 

Rezitativ

 

MITRIDATE:

Wer mich beleidigte, der falle nun. Mein Zorn sieht keinen Unterschied in meinen Söhnen mehr. Zur Tat! – Als Erster falle Sifare. (Aspasia, gefolgt von Ismene) Ach – welch ein zusammentreffen.

 

ASPASIA:

(wirft die Bänder verächtlich weg) Zu Boden, eitle Last des Hauptes. Wenn ihr nicht einmal als meines Todes düsteres Werkzeug dienen könnt, woll ich euch mit Füßen treten.

 

 

 

MITRIDATE:

Welch ein Rasen!

 

ISMENE:

Würdig einer, die frei geboren wurde, Herr. Zu ihrem eigenen Unheil sucht sie in der Verzweiflung, Deine Gabe zu verwenden. Doch die Götter haben mitleidvoll das Band zerrissen. Ach, wenn Dir ihr Leben teuer istund Du noch irgendeinen Funken Liebe in Deiner Brust bewahrtest, zähme Deinen Zorn, der vielleicht zu weit schon geht und durch Strenge vergeblich das erreichen will, was Milde nur erreichen kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nr 19 Arie

 

ISMENE

Du weißt wer mich in Lieb entbrennen ließ

und was auch ich ertrage.

Doch wandelte meinen Kummer

niemals sich in Zorn.

Ich könnte ihn bestrafen, es ist wahr,

Doch dulde ich die Kränkung

Und verzweifle nicht daran,

Über dieses Herz zu siegen.

(geht)

 

 

SZENE 2

 

 

 

Rezitativ

 

ASPASIA

Grausamer, erbarmungsloser König. Lass mich die Wahrheit einmal nur von Deiner Lippe hören. Täusche mich nicht und sprich: Was ist mit Sifare geschehen? Vielleicht hat er schon sein Leben ausgehaucht, als Opfer Deines eifersüchtigen Zorns?

 

MITRIDATE:

Nein, noch lebt er. Seine Tage kannst Du sichern, wenn du es begehrst.

 

ASPASIA

Wie?

 

 

MITRIDATE

Indem du meine Leiden, mein Begehren nicht missachtest,und mir in Deinem herzen das Recht einräumst, das mir gebührt.

 

 

 

 

 

ASPASIA

Du hoffst umsonst, dass ich mich wandle, Herr. Ich achte der Bitten nicht und fürcht’ kein Drohen. Was mein Schicksal ist, das habe ich verstanden. Den schreckt es nicht, der danach brennt, es zu erfüllen.

 

MITRIDATE

Einen Augenblick, bedenke es, gewährt mein Mitleid Dir zur Reue noch.

 

ASPASIA

Herr was nutzlos ist für mich, soll Deinem Sohn, der schuldlos ist, zugute kommen. Was Deinem Zorn beliebt, beschließe über mich und Sifare sprich frei, die Schuldige verlierend.

 

 

MITRIDATE

Sifare! Ach, Du Verruchte! Für treu soll ich den halten, der Dir gefiel und der in Deinem Denken herrscht, das möchtest Du. Ihn verdammt Dein eigenes Mitleid. Nein. Meiner Rache Opfer soll er sein mit Dir.

 

 

(Arbate)

 

Rezitativ

 

ARBATE

Mein König! Eile zum Kampfe oder rette Dich! Der römische Feind betrat den Strand und deine Scharen haben sich in einem einzigen Augenlick zur Flucht gewandt. An diese Mauern trägt er schon den Überfall heran.

 

MITRIDATE

Habt ihr mehr Blitze noch für mich, o Götter? Auf zur Verteidigung, Arbate! Du wirst Dich meines Unsterns nicht erfreuen, Ungetreues Weib! Leb wohl!

 

Nr 20 Arie

 

MITRIDATE

Dem Schicksal gehe ich entgegen.

Grausamer Himmel, bitteres Los.

Doch geht ein undankbare Seele

Inzwischen meinem Schatten schon vorraus. (geht)

 

 

 

 

 

Rezitativ

 

ASPASIA

Zur Unzeit rinnt ihr Tränen von der Wimper, überschwemmt mein Herz. Zeit ist nicht für Schwäche. Ein Unglücklicher erwarte mit mehr Mut des Leidens Ende. Schon sagt alles mir das letzte Lebewohl.

 

 

(Ein Wächter bringt Aspasia einen Becher Gift)

 

 

Begleitetes Rezitativ

 

ASPASIA

Ach, richtig war die Ahnung! Mitridates letzte Gabe wird mir heir gereicht. Hand, die so kühn die Schnur mir um den Hals gelegt, fürchtest Du dem unheilvollen Becher dich zu nahen? Ach nein, ich nehme ihn… Dank sei dem Spender! In die Freiheit kehre ich zurück durch ihn. Über mein Los kann ich durch ihn bestimmen. Am Ende meines Lebens werde ich im Grab den Frieden finden, den man mir raubte.

 

 

 

 

 

Nr 21 Cavatina

 

ASPASIA:

Bleiche Schatten, vom Elysium herab

Blickt ihr auf mene Leiden

Und gebt voll Mitleid mir das Gut zurück,

Das ich schon verloren hatte.

 

Begleitetes Rezitativ

 

Ich trinke… Ach, welch Eiseskälte hält die Hand zurück? Welch grausamer Gedanke trübt den Sinn? So trinkt vielleicht auch Sifare den Tod? O Furcht, die mich bewegt! Ist es den wahr? Nein! In der Gunst der Götter steht die Unschuld stets, alle wachen sie zum Schutze eines großen Helden. Zückt im Himmel einer doch die Waffe gegen ihn, so kann sein Zorn besänftigt warden durch ein der Nemesis geweihtes Herz, das ich dem Todesgift ergibt.

 

 

 

 

 

 

(Sifare)

 

Rezitativ

 

SIFARE

Was tust Du, Königin?

 

ASPASIA

Ach bist Du doch gerettet?

 

SIFARE

Ismene brauch beizeiten meine Fesseln. Der Todestrunk breite sich am Boden aus.

 

 

 

ASPASIA

Unbedachter, siehtst Du nicht, dass du vielleicht mein Leiden nur verlängerst und den Vater neuerlich beleidigst?

 

 

SIFARE

Aspasia, bewahre Dir Dein Leben. Um Weiteres mögen sich die Guetter kümmern. Die Bewaffneten sind da zu Dienem Schutz für die Dauer deses Kampfes.

 

ASPASIA

Du verlässt mich?

 

SIFARE

Eine heiligere Pflicht, o Teure, fern von Dir, ruft Deinen Sifare nunmehr. An Mitridates Seite schwinge ich das Schwert. Ungerecht wenngleich, ist er mein Vater doch. Alles habe ich verloren, wenn ich ihn nicht retten kann, und lebe in Verachtung.

 

ASPASIA

Oh, des Vater s würdiger bester Sohn! (geht, gefolgt von den Soldaten)

 

 

 

 

 

 

Rezitativ

 

SIFARE

Was ist mir dieses Leben wert, in dem ich niemals einen Augenblick des Glückes zu genießen hoffen kann, ewig zwishcen Pflicht und Liebe schwankend? Nehmt es mir , o Götter, werd’ ich euch dankbar sein. Der verlorenen Lebenstage ersetyt der Ruhm zu sterben ohne Schuld. Wer sie beschließen kann gleich einem Helden, hat genug gelebt.

 

 

 

 

 

Nr 22 Arie

 

SIFARE

Wenn auch des gnadenlosen Schicksals Strenge

Mich in der Treue wanken lässt,

Soll sich im Tode wenigstens die Reinheit meher Seele offenbaren.

Schon bin ich eines Lebens müde,

Das mich des Verrates zeiht,

und in dem ich vor der ganzen Welt

Dieses dulden muss.

(geht)

 

 

(Das innere des Turmes, der sich an die Mauern von Ninfea anschließt. Farnace in Ketten auf einem Stein sitzend.)

 

Rezitativ

 

FARNACE

Grausames Los, feinliche Sterne! Sind das die Früchte, die ich von meiner stolzen Hoffnung ernte? Ich, der erstgeborene Erbe vieler Reiche, Sityte hier auf einem Stein. Statt zum Thron emporzusteigen, habe ich den Fuß in Ketten. Waffenlärm? Was höre ich? Welche Kraft durchbricht mit wiederhoten Schlägen diese Mauersn und resist sie von außen nieder? Ist es ein Truam? Oder träume ich im Wachen? Soll ich fürchten oder hoffen?

 

Oh, in jedwedem Unternehmen stets glücklicher und unbesiegter römischer Genius! Und der Vater?

 

 

Begleitetes Rezitativ

 

FARNACE

Fort. – O Himmel! Wohin wende ich die kühnen Schritte? Machtvolle, heilige Stimme der Natur, ach Dich hör’ ich wieder! Oh, heftige Gewissenqual des Herzens. Ruchlos in solchem Masse – nein – das bin ich nicht. Um diesen Preis verzichte ich auf Thron – Aspasia – Römer.

 

 

 

Nr 24 Arie

 

FARNACE

Schon wich der Schleier von den Augen.

Feigheit – von dier kehr’ ich mich ab.

Ich bereue,

Höre nichts als meines Herzens Klagen.

(geht)

 

 

 

 

 

 

 

(Atrium zu ebener Erde, an den großen Hof des Schlosses von Ninfea anschließend, wo aus man von Ferne dei römischen Schiffe uf dem Meer Brennen sieht. Der verwundete Mitridate wird hereingetragen. An seiner Seite kommen Sifare und Arbate.)

 

 

 

 

 

 

 

MITRIDATE

Sohn, Freund, nicht weiter. Anderes als Tränen fordert mein Geschick von Euch. Wenn auch vor der Zeit der Tod den Plan zerstörte und es Mitridate nicht beschieden war, Roms Brandgeruch in seine Lunge einzuziehen, so hatte doch kein fremdes Schwert die Ehre, ihn zu treffen. Sterbend fällt er, doch von eigener Hand, nicht besiegt – als Sieger.

 

 

 

SIFARE

Weshalb konnte ich die Verzweiflungstat nicht hinder, gegnerisches Schicksal

 

MITRIDATE

Beizeiten kamst Du noch herbei, mein Sohn. Haben meine letzten Blicke doch wieder deine Treue, Diene Tapferkeit erkannt.

 

 

 

 

 

 

 

(Aspasia)

 

MITRIDATE

Ach komm, o Holde, meiner Liebe zarter Gegenstand, Ziel meines unglückseligen Zorns. Nicht umsonst hat Dich der Himmel ihm entzogen. Du allein kannst meine Schuld erlassen. Zepter und Krone wären, ohne Deine Hand, spärlicher Lohn für einen Sohn. Vom dankbaren Vater soll er sie zur Gabe nehmen, und ewiges Vergessen soll die arge Erinnerung an mein Toben aus eurem Herzen streichen.

 

 

 

ASPASIA

Lebe, o Herr, und wahre uns, willst Du uns glücklich sehen, das Höchste aller Güter, Deine Lebenstage.

 

MITRIDATE

Ich habe schon gelebt, Aspasia. Non sorge für die Sicherheit, mein Sohn.

 

SIFARE

Lass mich, o Vater, erst den schuldbeladenen Farnace strafen…

 

 

 

 

(Ismene, die sich Mitritade zu Füßen wirft, Farnace)

 

Rezitativ

 

ISMENE

Den nenne man nicht schuldig, Herr. Der so hohe Beweise seiner Reue. Seiner Treue zu des Königs Füßen legt. Farnaces Werk sind diese Flammen, die Du siehst. Er wandte Rom zum Schaden die Freihet und die Waffen an. Die er von dort erhielt. Um mit dem schönen Namen Sohn vor den Vater hinzutreten, nahm er die Scham auf sich, undankbar zu scheinen.

 

 

 

MITRIDATE

Götter, wie ist diese Freude neu für mich. Erhebe Dich, Farnace, und komme in des Vaters Arme. All meine Zärtlichkeit gebe ich Dir wieder. Es ist genug. Überglücklich sterbe ich.

 

 

No 25 Quintett

 

Niemals warden wir dem Kapitol uns beugen

Und leisten Widerstand dem zügellosen Stolz.

Immer Krig und niemals Frieden

Sollen diesem stolzen Geist

Der es versucht, der ganzen Welt

Die Freiheit zu entziehen,

Durch uns bereitet warden.

 

Overture

 

ACT ONE

 

Scene 1

 

The town square of Nymphaea, with a view into the distance from the city gate. Sifare with a retinue of officers and soldiers, and Arbate with the City Fathers, one of whom is carrying the keys to the city on a platter.

 

Recitative

 

ARBATE:

Come, my lord.

More than any words of mine the homage of the troops,

the assembling of the people,

and the sincere joy evident on the face of everyone

demonstrate to you on this day

how much Nymphaea rejoices at your return.

 

SIFARE:

I welcome these tokens of your loyalty.

However, I expected other, greater ones,

for Farnace ought not to have found refuge here.

 

ARBATE:

Can jealousy over the throne, then,

already make Sifare

an enemy of his brother?

 

SIFARE:

The beautiful Greek woman

who earned the affections of the great Mitridate

was also the flame of my heart,

and is the primary, though innocent,

cause of our brotherly rivalries.

 

ARBATE:

Ah, how much her sorrowful heart preceded you

with its yearnings and prayers!

 

SIFARE:

If what you say is true, I still have much to hope for,

and I can hope for everything

if Arbate dares to support the better side

between the servant and the enemy of Rome.

 

ARBATE:

If I dare! How can you doubt it, my Lord?

That same dedication which bound me to your father

I here entirely devote to your cause,

and you will witness Farnace, as a result of my valour

and my loyalty,

having to go elsewhere to seek a wife and a home.

(he leaves with his entourage)

 

Scene 2

 

Sinfare with his followers and Aspasia

 

Recitative

 

SIFARE:

If Arbate supports my cause,

what can I not achieve?

 

 

ASPASIA:

My Lord, I come to beg for your help.

Afflicted, uncertain, a widow before being a bride,

I appeal to Mitridate’s better son.

Ah, let it not be true that the blood

which unites you to your brother

prevails on this day

over the tears of an unhappy woman.

Barbarous, audacious, offensive to his father,

he demands love from my heart,

which is free and which hates him.

 

SIFARE:

Queen, ah calm your fears,

I implore you. 

For as long as I breathe your will is free,

and Farnace will have to go elsewhere to use force. 

But if you call the man who adores you evil,

you should know that I am less innocent than him.

 

 

ASPASIA:

What do I hear, O heavens?

 

SIFARE:

Do not be angry: Sifare’s love

is different from that of his brother. 

No, if I defend you from him you won’t become my conquest.

But when I have restored you to yourself,

will you detest your defender as much as your enemy? 

And I, as a reward for my loyalty, to please you,

must I resolve never to see you?

 

 

ASPASIA:

Prince, if you are chivalrous,

do not take too much advantage of the state in which I am.

 

SIFARE:

I am not taking advantage of it while I am defending you without hoping for reward, when I promise,

beautiful Aspasia, to obey you and then to hide myself

for ever out of your sight.

 

ASPASIA:

Perhaps you are promising

something which you are not capable of carrying out.

 

SIFARE:

So in spite of my protestations do you still fear

that I may become your tyrant?

 

ASPASIA:

Against Farnace I ask for help, my lord.

First save me from his wicked hands;

this is my wish.

Then there will be no need for you to use cruel force on me, because I grant to you the pleasure of seeing me,

and perhaps you will also get to know better that heart

which you can now unjustly accuse of severity.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

No. 1 Aria

 

ASPASIA:

From the fate that threatens it,

Free, o God, this oppressed heart.

First give me back to myself;

Then you can be angry with me.

How do you expect me in face of danger

To answer your words?

Ah, you can learn to know me,

As you well know my heart.

(She departs.)

 

 

 

 

 

 

 

Accompanied Recitative

 

SIFARE:

What a tumult her words aroused in my soul!

I feel you grow even stronger,

my almost lost hopes.

Through you my courage receives a new spur today;

let there be an end now to useless delay, and the reward which my dear love seems to promise, ah, let me deserve it even if it cannot be mine.

 

 

 

No. 2 Aria

 

SIFARE:

My heart endures calmly

A tyrannical beauty,

But  it cannot tolerate the arrogance of an insolent man, no.

She who is able to deny my love

Causes me to suffer but does not offend me ,

yet he who becomes my rival inflames me with fury

(He departs with his entourage.)

 

 

 

 

 

Aspasia enters, pursued by Farnace.)

 

 

 

Recitative:

 

FARNACE:

How long, O Queen, will you resist my desires?  Oh, flee, yes, flee and come with me. The throne of Pontus awaits

you impatiently,  and everyone longs to see you as Queen and my bride. Give me your hand at the altar, and while

under happier auspices the diadem is destined for your temples, let the son fulfil the promises of the father.

 

 

 

 

ASPASIA:

To avenge a father murdered by the Romans, I have neither sceptres nor soldiers, and all that remains of my fortune is my stout heart.  Ah, may this at least keep the faith due to my father. Nor shall his daughter be seen to offer a disrespectful, sacrilegious hand to the friend of Rome, base Farnace.

 

 

 

 

FARNACE:

What weak excuses are these which you invent, and who told you that I was a friend of Rome? I want you now as my wife (he seizes her by the hand), and you oppose my will in vain.

 

 

 

ASPASIA:

Sifare, where are you? (gazing around agitatedly)

 

 

(Sifare enters.)

 

Recitative

 

SIFARE:

Stop, brother, and in Aspasia learn to respect Sifare.

 

 

FARNACE:

(to Aspasia, with resentment) I understand your heart better now, ungrateful one. Perhaps this man is the reason for your refusal. He is a more fortunate lover than Farnace,

and displeases you less.

 

SIFARE:

(to Farnace) I am her defender here, and whoever attempts to tyrannise her heart deserves all my anger.

 

 

 

 

FARNACE:

Let Sifare go to Colchis to speak so pompously to his vassals.

 

 

SIFARE:

I can speak thus in Colchis or in this palace.

 

 

FARNACE:

Here at my hands you could well shed your soul with your blood.

 

 

SIFARE:

(grasps his sword as does Farnace)

To such insolence I reply thus.

 

ASPASIA:

(restraining the brothers) Oh, no, stop!

 

 

(Arbate enters.)

 

Recitative

 

ARBATE:

Ho, there, control your wrath, Princes. The sea is filled with armed ships, and Mitridate is arriving unexpectedly

at the port of Nymphaea to bring firmer news of himself.

 

 

 

SIFARE:

My father!

 

FARNACE:

Mitridate!

 

ARBATE:

A fast boat came to forewarn me.  Oh set aside all rivalry between you, cease your quarrelling, and come with me to honour your father.

 

No. 3, Aria

 

ARBATE:

Curb the hatred in your hearts,

Let peace return between you,

Or fear a father

Who cannot forgive.

If today brotherly love

Ceases in you and dies,

Who will protect you

From his just severity?

(He departs.)

 

 

 

 

 

Recitative

 

FARNACE:

Prince, what have we done?

 

SIFARE:

In my heart

I feel no regrets.

 

ASPASIA:

(Oh, fatal return!)

Sifare, farewell.

 

No. 4 Aria

 

ASPASIA:

In my breast my heart beats painfully;

My grief calls me to weep;

I cannot resist, I cannot remain.

But if my eyes are wet with tears,

Believe me, it is only

Your peril which is the

Cruel reason for my suffering.

 

(She leaves.)

 

 

 

Recitative

 

FARNACE:

Such a farewell, brother, explains enough. But time demands other things from us – our father is coming home, as proud as he is unhappy. Think of it: at your disposal you have your troops ready, and I do not lack help.  In order to ensure our pardon, let us prevent him from entering the city, and let him create just laws or he is lost.

 

 

 

SIFARE:

I know myself, I know my father well enough: but when Mitridate returns, I can only obey.

 

 

FARNACE:

At least let us cautiously conceal our common secret from him so that brother may not betray brother.

 

SIFARE:

Even at my peril I shall jealously remain a faithful brother and a faithful son.

 

No. 5, Aria

 

SIFARE:

I must go: in this great danger

I shall be a brother and a son;

Equal to your peril

Shall be my fate.

Follow your inclination;

You shall never see me

Lacking in loyalty.

(He departs.)

 

 

 

 

 

 

Recitative

 

FARNACE:

In a moment my plans have been upset.

 

MARZIO:

Farnace must not  yield to craven fear

 

FARNACE:

And what hope is left to me

If hostile fortune

Vents all her scorn upon my head?

 

MARZIO:

Greater than any other destiny

Is the great destiny of Rome, and before

A new dawn rises in the skz,

You shall have certain truth.

 

FARNACE:

To your good faith I commend myself, my friend;

you can see my danger.

In my defence, oh, let the proud Roman eagles soon move bringing victory and terror. And if

my cruel fate

be stronger than Rome,

Ah, I will surely die, but I will die avenged.

 

No. 6 Aria

 

FARNACE:

Let my implacable father come then,

Let him threaten and fume,

My heart will not yield

To his scorn and fury.

Let him respect and fear Rome in me,

Less fierce and less severe,

Or else his anger will make me

More cruel and more proud.

(He leaves.)

 

(A seaport with two fleets anchored on opposite sides of the harbour. Mitridate and Ismene land from the largest ship. Arbate receives them on the beach.)

 

 

 

 

 

 

 

No. 8 Cavatina

 

MITRIDATE:

Faithful shores, if I do not return to you

Crowned with laurel,

At least my face is not flushed

With shame and disgrace.

Even defeated and oppressed

I still remain the same,

And I bring to you as ever

A great heart in my breast.

 

 

Recitative

 

MITRIDATE:

You see me again, Arbate, but you do not see that happy Mitridate to whom it was long given to hold the fate

of Rome in balance.

A single night, fortunate for Pompei, fatal to me, has swept away the labours of forty years.

 

ISMENE:

What use, my lord, remembering a misfortune which can do nothing to obscure your glory? Let us have respite from gloomy thoughts, at least for a brief while on this friendly shore. Where are your sons, Mitridate?

 

ARBATE:

From the nearby palace, see, they hasten to their father’s feet in respect and love.

 

 

 

 

 

 

 

(Sifare, Farnace come from the city.)

 

Recitative

 

SIFARE:

As one son and then the other imprint a kiss on your feared right hand, they express all the feelings of their hearts, father.

 

 

MITRIDATE:

Princes, in this hour of need, what made you desert Colchis and Pontus, which I entrusted to your valour and good faith?

 

 

 

FARNACE:

The baleful news of your death brought us here, the one unaware of the other, my lord.  We are fortunate that by disobeying your orders, we have the joy to see safe the one who till now has been so wept over and mourned!

 

 

ISMENE:

Why, among his joys, does Farnace hide what he feels on seeing again the daughter of the Parthian monarch?

 

 

 

 

FARNACE:

(Oh, bitter reproof!)

 

MITRIDATE:

My sons, you meet me here less as judge than as father. You must be the first to repair your rash error, Farnace. Ismene, whom you loved, I know, comes as your bride: see in her new support for Mitridate’s harassed throne; for this splendid union, which I myself sought, prepare your heart, and learn to be worthy of such good fortune.

 

 

 

 

FARNACE:

My lord…

 

MITRIDATE:

To the palace, where I shall shortly follow you, Princess, both Sifare and Farnace will escort you. Only Arbate must stay.

 

 

ISMENE:

I go before you, sir. But I harbour in my breast a secret fear which foretells me how unhappy my heart will be.

 

 

 

 

 

No. 9 Aria

 

ISMENE:

Before the man

Who makes me burn with love,

I should feel only

Joy in my heart.

But I feel a torment

Which I cannot understand.

Those lips that are silent,

Those troubled eyes

Now spell danger

To my peace of mind,

Now say that I shall only

Be bound to suffer.

(She departs with Sifare and Farnace.)

 

 

 

 

Recitative

 

 

 

 

 

 

 

 

MITRIDATE:

Listen, Arbate. Even in my anger I should surely distinguish between Sifare and Farnace. But what have they been doing here? Have they both perhaps sought the Queen’s love? Which of them does it seem that Aspasia favours?

How should I behave towards her?  Oh, speak, what have you seen and how much do you know? Tell Mitridate now.

 

 

ARBATE:

My lord, as soon as Farnace entered the city, he hurried impatiently to speak of love to the Queen, offering her as a dowry the throne of Pontus and his hand in marriage.

 

 

MITRIDATE:

Villain! Without allowing her time at least to shed the tears due to my ashes! And Sifare?

 

 

 

ARBATE:

So far I have seen no sign of love in him, and he seems a worthy son of Mitridate, turning his thoughts only to war and revenge.

 

 

MITRIDATE:

Go to him, Arbate, and assure him of my fatherly love.  Meanwhile watch Farnace discreetly.

 

ARBATE:

I hurry obediently to fulfil the royal command. (Whatever can be on his mind?) (He departs.)

 

 

 

 

 

 

 

 

Accompanied Recitative

 

MITRIDATE:

Breathe at last, breathe, O heart of Mitridate.  The most cruel of your fears has vanished.  That son so dear to you you still find loyal, and in him you will not see yourself forced to punish a too beloved rival. Let Farnace wrong me: he appears to my jealous rage only as a hated son, my enemy, and long an admirer of the Romans. Ah, if ever Aspasia loves him, if he robs me of an affection, my due, let the traitor not hope for my pardon: for him I will forget that I am his father.

 

 

 

 

 

 

No. 10 Aria

 

MITRIDATE:

That rebel and that ungrateful son,

I want him to fall lifeless at my feet,

And in his treacherous blood

Shall I avenge more that one offence.

(He departs.)

 

ACT TWO

 

(The Royal Apartments. Ismene and Faranace enter.)

 

Recitative

 

ISMENE:

Is this the love, Farnace, is this the fidelity you swore to me? When I cross provinces and kingdoms and brave the oceans just to be with you, you seem to hardly know me, ungrateful man. And must I, a scorned lover, find you worshipping another?

 

 

 

 

FARNACE:

What can I say, Princess?  Is it true that once I adored you. Far from you my passion gradually faded, finally died and gave way to a new love.

 

 

ISMENE:

I too have lived far from you…. No, for my kind it is not enough to despise those who despise us. The outrage which I suffer demands redress or revenge, and I myself will ask it of Mitridate.

 

 

 

FARNACE:

You will have little trouble in provoking him against a son he already loathes: even so do not hope that his severity will revive a dead love.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

No. 11 Aria

 

FARNACE:

Go, reveal my wrongdoing,

And hasten my punishment,

But maybe revenge

Will cost you dear.

When you see me punished

For such a slight offence,

You will accuse yourself

Of excessive cruelty.

(He departs.)

 

(Mitridate approaches.)

 

Recitative

 

ISMENE:

Wretch, listen…oh, Mitridate!

 

MITRIDATE:

I can read sufficiently in your face, Princess, what you want to say, what you desire. You shall have revenge on Farnace. He offends you and his father alike. I need only proof of his crimes, and then his fate is decided, nor shall being my son save him from his death.

 

 

 

ISMENE:

You speak of death? Oh, Sir.

 

MITRIDATE:

Go, and begin to forget him.  Maybe you will have a more worthy husband in Sifare.

 

ISMENE:

But he will not be the one I loved so much.

(She leaves.)

 

Recitative

 

ASPASIA:

Here I am at your command.

 

MITRIDATE:

Beloved Aspasia, the greatest misfortunes will be sweet to me, if only my return be not misfortune to you.

I have explained myself, and the illustrious pledge of my faith which you wear is ample reminder of what you owe to me.  Today in the temple, convince me of yours also.

 

 

 

 

 

ASPASIA:

My lord, you can do anything; he who gave me life, made me the slave of your will.

 

 

MITRIDATE:

Barbarous hussy! I understand you more than you think, and I see, alas, that I was told the truth. A son is tempting you and you listen to him, ungrateful one. But those false tears will not help him.  Guards, bring Sifare to me.

 

 

 

 

 

 

(Two guards depart on receiving the order.)

 

 

ASPASIA:

What are you doing?  Oh, sir, Sifare…

 

 

MITRIDATE:

I know. He is loyal to me, and maybe I should be less ashamed if such a son were the object of misbegotten love.

But that Farnace should try to actually steal my bride, and that you should adore an insolent rogue, without virtue, shameless…(to Sifare who arrives) Come, my son, your father is betrayed.

 

 

 

 

 

 

 

Recitative

 

ASPASIA:

(I breathe again, O Gods!)

 

SIFARE:

My lord, what has happened?

 

MITRIDATE:

Your brother is Aspasia’s lover, she, his. You whose loyalty is not shaken by the base example of a brother, or a mother, free Mitridate from the intrigues of a profligate and remind this ungrateful woman of her duty. Tell her she should fear to stir up my anger, that scorned love can become fury in a moment, and that it would be too late to repent.

(He departs.)

 

 

 

 

 

 

 

  

 

Recitative

 

SIFARE:

What can I say?  What do I hear?  Heavens! Can it be true that the only reason for such anger is that Farnace is dear to you?

 

 

ASPASIA:

Farnace dear to me?  I can forgive Mitridate, who does not know my secret feelings, for such a suspicion, but not Sifare, no.

 

 

 

 

SIFARE:

Then who can the fortunate rival be?

 

ASPASIA

You still do not know? You still doubt?  Tell me, whom did I beg just now to be my shield against unjust force?  And who till now, tell me, was worthy to speak to me of love without raising my anger?

 

 

SIFARE:

What do I hear? Am I then the happy culprit?

 

 

ASPASIA:

Unfortunately, Prince, you charmed me, and I still feel in spite of myself that this heart of mine adores you. Bound by a tyrannical law, I hid it from you, but now… (Arbate enters) Oh Gods! What brings Arbate?

 

 

 

 

 

Recitative

 

ARBATE:

Your father, Sifare, applauds your loyalty, and sparing the bow destined for Farnace he calls both sons and Aspasia to the camp. Ismene, too, is summoned to the great assembly, not an unimportant spectator, as I believe it. This was my command. I have delivered it. The rest depends on you.

(He departs.)

 

 

 

 

 

 

Recitative

 

ASPASIA:

Oh day of sorrow!

 

SIFARE:

Oh fatal moment, which makes me the happiest and yet the most wretched man alive!

 

ASPASIA:

Ah, let us not try to weaken ourselves uselessly.  I understand all that my duty demands of me, but I still await proof of your good faith.

 

SIFARE:

What can you want?

 

ASPASIA:

Vanish from my sight, and never see me again.

 

 

SIFARE:

Cruel command!

 

ASPASIA:

But necessary.  I know my weakness too well; perhaps my strength is no greater than yours.  If I were to see you an unworthy sigh would escape me, and my heart would take secret flight to its one and only love, from which

heaven wishes to part it…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Accompanied Recitative

 

SIFARE:

No more, Queen, Oh, God, no more. If you wish Sifare to be obedient, at least do not show him such tenderness. I was the wicked cause of others’ misfortunes, of your sorrow, by revealing my feelings, bringing to my dear father’s throne the insane frenzy of an illicit love. Ah, you supreme Gods, why did you not destroy the words on my lips with a sudden thunderbolt? I would die innocent…

 

 

 

 

 

ASPASIA:

Sifare, where is your rash violence taking you? What more do you want of me?  Return, Oh God, to reason, unless you wish me dead.

 

SIFARE:

Ah, no, forgive me, I was wrong. I leave you cradled in your innocence. I shall vanish from your sight because you wish it so, because loyalty, my duty, the peace of your heart demand it… Aspasia, farewell.

 

No. 13 Aria

 

SIFARE:

If you wish me wander

Far from you, my beloved,

Do not remember the sufferings

You experience, my dear.

I depart, my beautiful one, farewell,

For if I stay longer with you,

I shall forget my duty,

I shall forget myself.

(He leaves.)

 

 

Accompanied Recitative

 

ASPASIA:

Thanks be to the Gods, he has gone. But what will become of you, unhappy heart of mine?  Oh, since you were

able to utter the cruel sentence, follow the policy which virtue decreed. Forget a man, fatal to you, think of your honour, and thus ensure your victory. But I only deceive myself! I can try, and I will try, since duty, alas, demands it. But hoping to attain it is useless.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

No. 14 Aria

 

ASPASIA:

In the grave torment

Which oppresses my breast

I already feel peace

Fading from my heart.

I cannot bear

This fierce struggle;

For duty and love

Rend my soul.

 

(Mitridate’s camp. Mitridate, Ismene and Arbate are present.)

 

 

 

 

Recitative

 

MITRIDATE:

Here, where Asia’s revenge is being prepared, O Princess, may it please you to sit with me.

 

 

 

ISMENE:

I obey readily your commands.  And Farnace?

 

 

MITRIDATE:

Thanks to your pleas, his fate still hangs in the balance.  May it please heaven that I do not find a traitor in him as well as a rival!

 

 

 

SMENE:

What are you saying?

 

MITRIDATE:

Soon I discover.  Arbate, let my sons come to me.

 

 

 

 

 

 

 

 

  

ARBATE:

They are already here, Sir.

 

(Farnace and Sifare enter).

 

Recitative

 

MITRIDATE:

Be seated, Princes, and hear me. I am going to take up my fearful sword, O sons, and from these desolate shores, girded with arms and glory, I shall hasten to avenge the honour of my throne, not on Pompei but on the Capitol.

 

 

 

 

 

 

 

SIFARE:

The Capitol?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

FARNACE:

Alas, what hostile Deity can direct you to such a crazy enterprise, my lord? How much of your kingdoms

remains intact!  May this rather be your concern to preserve. If you depart, who will stay loyal? Who can protect me from the shifty Parthian and how…?

 

 

SIFARE:

It is right that there, whence offence comes upon us, the weight of vengeance should fall.  But may it please you to put a younger man in charge, and while Farnace’s cowardice forces you to remain in Asia, yield the honour of triumphing on the Tiber to my prowess.

 

 

 

FARNACE:

Vain hope.  To Rome we are feeble enemies.  Father, if it pleases you, accept, I urge you, the offer of peace.

 

 

 

MITRIDATE:

(Ismene, what more can you want to hear? The villain already has almost revealed himself.)  And who is the glad bearer of this peace?

 

 

 

Recitative

 

FARNACE:

My lord, I am.

 

MITRIDATE:

Heavens!  A Roman in the camp? Arbate, disarm Farnace, and in the dungeon of the great tower let him await the punishment for his crimes.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Recitative

 

MITRIDATE:

Noble Ismene, Oh, how I blush for you!

 

ISMENE:

Leave the shame to him who, by inventing such an evil plan, showed himself unworthy of such a great father.

(She departs.)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Recitative

 

FARNACE:

Ah, since I am betrayed, let all be revealed now.  On account of that face which unfortunately was the cause of my greatest crime, know, father, that I was not the only one to cause you outrage. Sifare is also your rival, and a more dangerous one; for where I found rebuffs, scorn and harshness, he, more welcome than me, was given love.

 

 

 

 

 

No. 16 Aria

 

FARNACE:

(to Mitridate)

I am guilty; I confess my fault;

And worthy of your anger

I do not ask for your pity.

But guiltier than me

Is this rival of yours,

(pointing to Sifare)

Who won the love

Of that bewitching beauty.

In my tragic grief

You, too, must mourn;

Sifare shall not laugh

At my misfortune.

(He departs, escorted by Arbate.)

 

 

 

 

Recitative

 

SIFARE:

And do you really believe, my lord…

 

MITRIDATE:

I shall soon know what I must believe.  Stand apart from Aspasia, who is approaching. Hide and be silent.  If you  disobey you will both die. Do you hear me?

 

 

 

 

SIFARE:

I do. (Ah do not betray me, O fate!) (He hides.)

 

 

 

 

MITRIDATE:

(Here is the ungrateful woman). At last, Queen, I am myself again, and I see with shame that my wish to make you my wife, considering my state and yours, is too inappropriate. Let me be fairer to you, and when I depart to seek war and death, offer more sensibly Aspasia one of my sons in marriage.

 

 

 

 

 

 

 

SIFARE:

(What do I hear?)

 

ASPASIA

(Oh, heavens!)

 

MITRIDATE:

Not Farnace: I yield only to Sifare.

 

 

 

 

SIFARE:

(Oh, treachery!)

 

 

 

 

ASPASIA:

Oh, do not torture me any more, Sir.  I know that I was meant for Mitridate, and I know that we are both awaited now at the altar. Come.

 

 

MITRIDATE:

I see, Aspasia: to spite me you wish to keep for Farnace all the affection of your ungrateful heart. And already your hate and contempt has passed from the father to the unhappy son.

 

 

 

 

 

 

 

ASPASIA:

I despise him, my lord? You do not know me, and since after all I do not believe that you wish to deceive me

 

 

SIFARE:

(Oh, rash girl!)

 

ASPASIA:

… Learn that my heart never burned for Farnace, and that even before winning the honour of your royal glance, that faithful son of yours, the one I so much… Because he is like his father, and your favourite…

 

 

MITRIDATE:

You loved him? 

And he loved you?

 

ASPASIA:

Ah, our love was mutual, my lord… But, what is it? Your face has changed colour!

 

MITRIDATE:

Sifare.

 

ASPASIA:

(Oh, God! Is Sifare here?)

 

SIFARE:

(coming forward) All is lost.

 

 

 

ASPASIA:

(to Mitridate)

O cruel one

So I was betrayed?

 

MITRIDATE

I alone, I alone am so far the betrayed. You, unworthy pair, I shall shortly await in the palace. There, before leaving, I shall exact my revenge, and become infamous for the slaughter of my sons and my bride.

 

No. 17 Aria

 

MITRIDATE:

I now strip my heart of pity,

Ungrateful creatures:

For you, traitors, I give

Free rein to my fury.

An outraged father and lover,

I want vengeance and I want

The weight of my righteous severity

To crush you both.

(He departs.)

 

SCENE 15

 

 

 

Recitative

 

ASPASIA:

Sifare, for pity’s sake draw your sword, and by your own hand punish me, the guilty source of your ills.

 

 

SIFARE:

What are you saying, my soul?

 

 

 

 

 

ASPASIA:

Here is my breast, strike now.  Oh, God! let us forestall Mitridate’s fury.

 

 

 

 

SIFARE:

With my blood, if only Aspasia is willing, all shall be atoned… Oh, my queen, be advised: be prepared to please him, or at least to pretend: and remember that he is my father. By swearing eternal devotion to him, ascend the throne, and let Sifare with his cruel fate cost you nothing but tears.

 

 

 

 

 

Accompanied Recitative

 

ASPASIA:

I, bride to that monster, whose ruthless love divides us for ever?

 

 

SIFARE:

Yet a short time ago you did not speak thus.

 

 

ASPASIA:

I was not then aware of all his barbarity.  Now how could I follow such a husband to the altar? How could I clasp

the hand, still reeking, alas, with the blood of my murdered lover. No, Sifare, forgive me, I cannot do it; it is useless to ask me.

 

 

 

SIFARE:

So you want…

 

ASPASIA:

Yes, to precede you to Hades. To cross that stream I lack neither courage nor daring. But I could not bear to see

the death agonies of my beloved.

 

SIFARE:

No, fair heart,

we shall die together.

 

No.18 Duet

 

SIFARE:

If I cannot live,

If you, too, must die,

My idol, let me at least

Die with you.

 

ASPASIA:

With these words, Oh, God!

You worsen my suffering.

My love, you want too much,

You ask too much of me.

 

SIFARE:

Then…

 

ASPASIA:

Alas, be silent.

 

SIFARE:

Oh, Gods!

 

BOTH:

Cruel, ungrateful stars,

If only this excess

Of grief would kill me now!

 

ACT THREE

 

 

 

 

 

 

Recitative

 

MITRIDATE:

Those who offend me shall perish, and let my anger not care to distinguish between one son and the other. So be it and Sifare shall die first… (Aspasia enters, followed by Ismene) Alas, what an encounter!

 

ASPASIA:

(throwing away her bands scornfully) To the ground with you, vain encumbrances of the head!  As you do not even serve as a funeral accessory to my death, I trample upon you.

 

 

 

MITRIDATE:

What is this passion?

 

ISMENE:

One worthy, Sir, of her who was born free. She desperately tried to use your gifts to hang herself; but the Gods mercifully broke the noose. Oh, if her life is dear to you, if you still have a spark of love in your heart, restrain an anger that is perhaps excessive. I am suffering the same outrage as you, yet I do not claim to avenge my betrayed love with excessive violence.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

No. 19 Aria

 

ISMENE:

You know how much I, too, suffer

For the one who set my heart afire,

And yet my grief

Does not change into fury.

I could punish him, it is true,

I tolerate the insults,

And do not yet despair

Of conquering that heart.

(She departs.)

 

 

SCENE 2

 

 

 

Recitative

 

ASPASIA:

Cruel king, ruthless king, let me at least once see truth on your lips.  Do not deceive me and speak: what has happened to Sifare?  Victim of your jealous anger, maybe he is already dead? 

MITRIDATE:

No, he still lives, and if you so desire, you can save his life.

 

 

ASPASIA:

How?

 

 

MITRIDATE:

By not abusing my patience, by being kind to my desires, and by restoring in your heart the love which belongs to me.

 

 

 

 

 

ASPASIA:

You hope in vain for me to change, my Lord. I care not for entreaties, and I fear no threats. I understand fully what my fate will be; but I do not dread the man who dared to hasten it.

 

 

MITRIDATE:

Think about it; my compassion offers you one more chance to repent.

 

ASPASIA:

Sir, let your innocent son benefit from your pity, which is useless to me. Now vent your fury on me as much as you wish; but by destroying her who is guilty, pardon Sifare.

 

 

MITRIDATE:

Sifare?  Ah, you wretch! You expect me to believe that the man dear to you and who still occupies your thoughts is

loyal to me?  No, your very pity condemns him. With you he shall be a victim of my vengeance.

 

 

(Arbate enters)

 

Recitative

 

ARBATE:

My liege, hasten either to save yourself or to fight. Landing upon the beach, the Romans in one moment have put your troops to flight and are launching a savage attack on these walls.

 

 

MITRIDATE:

O Gods, have you still more thunderbolts for me? Hurry men to the defences, Arbate. (to Aspasia) You shall not enjoy my misfortune, faithless woman: Farewell.

 

No. 20 Aria

 

MITRIDATE:

I go to meet my fate,

Cruel Heaven, pitiless destiny;

But meanwhile an ungrateful soul

Shall precede my spirit. (He departs.)

 

 

 

 

 

Recitative

 

ASPASIA:

Untimely tears, why, in spite of myself, do you fall from my eyes and flood my breast? Now is not a time for weakness. An unhappy woman must await the end of her sufferings with more courage: that last farewell tells me all.

 

 

(A guard brings Aspasia a goblet of poison.)

 

 

Accompanied Recitative

 

ASPASIA:

Ah, my foreboding was right!  Here is Mitridate’s last gift.  O my right hand, will you fear to approach the fatal cup, you who boldly put the ropes around my neck? Ah, no, let me take it. And I must thank the donor.  Through him I regain my liberty; through him I can decide my fate, and in the grave at the end of my life, find that peace which was stolen from me.

 

 

 

 

 

 

No. 21 Cavatina

 

ASPASIA:

Pallid shades, who see

My misery from Elysium,

Pray restore to me

All the happiness which I lost.

 

Accompanied Recitative

 

Let me drink… Alas, what icy cold is holding back my hand?…What cruel idea confuses my mind?  At this moment, perhaps Sifare is drinking his death! Oh, what fear afflicts me! What a tragic vision! Can it be true? No, innocence always has the Gods on its side. They will all defend so great a hero, and if there is one in Heaven who may arm against him, this black poison, which I now pour inside me in honour of Nemesis, will quell such anger.

 

 

 

 

 

 

(Sifare enters.)

 

Recitative

 

SIFARE:

What are you doing, queen?

 

ASPASIA:

Ah, you are safe then?

 

SIFARE:

Ismene broke my chains in time. Let the lethal potion spill on the floor.

 

 

 

ASPASIA:

Can you not see, rash man, that maybe you make my suffering longer, and once again wrong your father?

 

 

SIFARE:

Aspasia must live, and let the Gods take care of the rest.  While the battle rages, these soldiers are for your protection.

 

 

ASPASIA:

You leave me thus?

 

 

SIFARE:

A more sacred duty far from you, my dear, now summons Sifare. At Mitridate’s side I shall wield my sword.

Though he was unfair, he is still my father! And if I do not save him now, I have lost everything, and shall despise life.

 

ASPASIA:

Oh, the best son is worthy of his father!

(She leaves with her escort.)

 

 

 

 

 

 

Recitative

 

SIFARE:

What is this life worth, where I cannot hope to enjoy a moment of happiness, where I must in eternal conflict waver between love and duty? If you rob me of it, I shall be grateful to you, O Gods. The honour of dying innocent is too great a reward for the loss of my days, and the man who can die a hero has lived enough.

 

 

 

 

 

 

No. 22 Aria

 

SIFARE:

If the severity of ungrateful fortune

Makes my faith uncertain,

Ah, let death at least reveal

The fair purity of my soul.

I am now weary of a life

Which exposes me to the world,

Having to tolerate

The shameful charge of traitor.

(He leaves.)

 

 

(The interior of a tower adjoining the walls of Nymphaea. Farnace in chains, seated on a stone.)

 

Recitative

 

FARNACE:

Cruel fate, hostile stars, are these the fruits which I reap from such fine hopes? I, the first-born, heir to many kingdoms, sit on a stone, and instead of ascending the throne, am chained by the foot? Oh, Heavens, what do I hear…? The clash of arms…with repeated blows, what external force struck the walls and now demolishes them?  Is it a dream or am I awake and delirious? Must I now fear or hope?

 

 

Oh, the Roman genius is always fortunate and invincible in every enterprise! …But my father?

 

 

Accompanied Recitative

 

FARNACE:

I must go… Oh, Heaven, but where shall I direct my bold steps? Ah, I hear you, O sacred, powerful voices of  nature, O proud remorse of my heart.  No, I am not so callous, and at this price, for this throne, Aspasia, Romans, I detest you.

 

 

 

 

No. 24 Aria

 

FARNACE:

Now from my eyes the veil is lifted,

Base affections, I abandon you:

I have repented and heed

Only the cries of my heart.

(He departs.)

 

 

 

 

 

 

 

(A hall adjoining a great courtyard in the Palace of Nymphaea.  In the distance the Roman fleet can be seen burning. Mitridate is carried in, wounded. At his side are Sifare and Arbate.)

 

 

 

 

 

 

 

MITRIDATE:

Son, friend, enough.  My fate demands other than tears from your love. If untimely death curtails my plans, if Mitridate is no longer allowed to breathe, as he craved, in the heart of charred Rome, at least a foreign sword has no credit for the blow. He falls dying, but by his own hand, a victor, not the vanquished.

 

 

 

 

SIFARE:

Why, hostile fate, was I not able to prevent such a desperate act?

 

 

MITRIDATE:

You have still come in good time, my son.  My last gaze has admired your loyalty and your courage.

 

 

 

 

 

 

(Aspasia enters)

 

MITRIDATE:

Ah, come, o sweet, tender object of my love, and unhappy recipient of my fury.  Heaven did not in vain deliver you from it, and you alone can pay my obligations. My sceptre and crown would be but poor reward to a son without your right hand. May he receive it from a grateful father, and may eternal oblivion meantime wipe from your hearts the cruel memory of my fury.

 

 

 

 

ASPASIA

Live, my lord, and for both of us at least preserve, if you wish us to be happy, the greatest of all gifts in your remaining days.

 

MITRIDATE:

I have lived, Aspasia. Now may my son provide for your security.

 

 

SIFARE:

Oh, father, let me first go to punish the wicked Farnace…

 

 

 

 

 

(Ismene enters with Farnace, who throws himself at the Mitridate’s feet.)

 

Recitative

 

ISMENE:

Sire, let him not be called guilty who brings illustrious proof to the feet of the King of his repentance and loyalty.

Those fires that you see are the work of Farnace. He wreaked havoc on the Roman armies, and as for the liberty he had from the Romans, he was not ashamed to show them ingratitude in order to return to his beloved father as a son of fair name.

 

 

 

MITRIDATE:

O Gods, what new joy is this for me!  Rise, Farnace, and come to your father’s arms. Now I restore my tenderness to you. It is enough; I die supremely happy.

 

 

 

No.25 Chorus

 

Let us not yield to the Capitol.

We must resist that pride

Which still cannot curb itself.

Always war and never peace

A haughty Genius shall have from us

When it presumes to rob the whole

World of freedom.